Faire Woche 2024



2023 und 2024 beschäftigt sich die Faire Woche mit der Frage, wie sich die Klimakrise auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzent*innen auswirkt und welchen Beitrag der Faire Handel zur Umsetzung von Klimagerechtigkeit leistet. Die Auswirkungen des Klimawandels haben längst zu einer globalen Krise geführt, die die globale Ungleichheit verstärkt.


Die SDG ( Soziale Entwicklungsziele) der Vereinten Nationen zählen die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkung zu einem der 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG 13)

Schon heute sind viele Millionen Menschen von den Folgen der Klimakrise betroffen. Darunter sind auch zahlreiche Produzent*innen des Fairen Handels, in erster Linie Kleinbäuer*innen, aber auch Handwerker*innen.

Klimakrise – ökologische und soziale Herausforderung


Bereits mit der Fairen Woche 2023 haben wir deutlich gemacht, dass die Klimakrise nicht nur eine ökologische, sondern vor allem auch eine soziale Herausforderung ist. Sie ist Ausdruck weltweiter Machtungleichgewichte, denn die Ursachen und die Auswirkungen der Klimakrise sind global sehr ungerecht verteilt: Menschen ohne finanzielle Mittel und Rücklagen sind stärker betroffen, viele Länder des Globalen Südens stärker als die des Nordens. Umgekehrt sind diejenigen, die die Klimakrise maßgeblich verursacht haben, die Industrienationen des Globalen Nordens, (noch) nicht sehr stark von ihren Folgen betroffen
Hinzu kommt, dass vor allem wohlhabende Menschen und Länder über Mittel verfügen, sich gegen die Folgen der Klimakrise zu schützen und materielle Schäden zu reparieren. Die meisten Menschen in Ländern des Globalen Südens hingegen haben diese Möglichkeiten nicht, während dort die Folgen bereits stärker spürbar sind. Hunderttausende Menschen haben durch die Klimakrise bereits ihre Existenzgrundlage oder sogar ihr Leben verloren.
Die Forderung nach mehr Klimagerechtigkeit stand somit im Zentrum der Fairen Woche 2023. Das Konzept der Klimagerechtigkeit beinhaltet u.a. die Forderung, die Verursacher der Klimakrise stärker an der Bewältigung der Auswirkungen sowie an der Anpassung an die Folgen zu beteiligen.

Wie blicken junge Menschen auf die Klimakrise?


Auch junge Menschen haben wenig zur Entstehung der Klimakrise beigetragen. Gerade sie werden aber in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erheblich mit ihren Folgen zu kämpfen haben. Daher rückt die Faire Woche 2024 insbesondere junge Menschen – sowohl im Globalen Norden als auch im Globalen Süden – in den Fokus und fragt: Wie sind sie von der Klimakrise betroffen? Welche Möglichkeiten haben sie gefunden, den Ursachen der Klimakrise entgegenzutreten und klimaschonende Produktions- und Konsummuster auszuprobieren? Welche Strategien haben sie entwickelt, um mit den Folgen der Klimakrise umzugehen? Welche Formen des politischen Engagements haben sie gefunden – als Einzelpersonen oder lokal, regional oder weltweit vernetzt mit anderen Menschen?

Wir laden junge Menschen ein, ihre Sicht auf das Thema einzubringen und so andere anzusprechen und zu motivieren, sich ebenfalls für mehr Klimagerechtigkeit einzusetzen.


Der Faire Handel trägt zu mehr Klimagerechtigkeit bei


Der Faire Handel setzt sich für mehr Klimagerechtigkeit ein und leistet selbst einen wirksamen Beitrag dazu, da er …

  • … dazu beiträgt, Kleinproduzent*innen widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen;
  • … auf verschiedenen Ebenen für mehr Klimagerechtigkeit eintritt, darunter Wirtschaft und Politik;
  • … klimaschonend wirtschaftet;
  • … nicht vermeidbare Emissionen in Pilotprojekten mit den Handelspartnern im Globalen Süden kompensiert;
  • … Handelspartner bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise unterstützt, z.B. durch die Bereitstellung von klimaresistentem Saatgut sowie Beratung;
  • … seine Handelspartner nach klimabedingten Naturkatastrophen unterstützt.